Warum gibt es diesen Satz, diese Idee?
Was steckt dahinter?
Was hat ein Dorf, das eine Schule nicht bieten kann?

  • Menschen? – sind da
  • Gebäude? – sind da
  • Kirchen? – sind da
  • Friedhöfe? – fehlen
  • Spielplätze? – sind da
  • Geschäfte? – evtl. in anderer Form, aber da
  • Bushaltestelle? – ist da
  • Natur? – mit etwas Glück
  • Echte Bezugspersonen? – sollten da sein
  • Regeln für ein Miteinander? – sind da

Und so fehlt es, glaub ich, doch irgendwie an den Menschen.
Was macht ein Dorf aus? Die Vielfältigkeit, das Miteinander, manchmal auch das Gegeneinander.
Ich kommen aus einem Dorf, einem recht kleinen noch dazu. Und meine Schulzeit… Ich würde sagen, das „Dorf“ hat mich mit erzogen. (Die Frage ob das gelungen ist, lassen wir mal unbeantwortet…).

Der Pfarrer hat mich in der Kirche gesehen (Religionsunterricht abgedeckt…) und wenn ich mich dort nicht „benommen“ hatte, war das Thema in der Schule. Einige meiner Lehrer habe ich geduzt, wenn sie mir auf dem Schulweg begegnet sind, denn sie waren für mich mehr als nur Lehrer, im Unterricht habe ich sie gesiezt. So wie ich andere Erwachsene auch gesiezt habe, weil sich das so gehört…

Selbst beim Aprilscherz hat das „Dorf“ mitgemacht… Zum Bäcker gelaufen um eine Portion „i-bin-dumm“ und ein Schächtelchen „Hau-mi-blau“ und mit dem Verweis nach Hause geschickt worden, wäre an dem Tag schon 10 Mal über den Ladentisch gegangen und jetzt leider aus.

Auch so funktioniert lernen.
Von einander, MIT einander und manchmal auch über einander.

Was der Schule also fehlt, sind nicht nur die Friedhöfen, auch wenn ich denke, dass das Wissen um Endlichkeit und Sterblichkeit auch in die Erziehung der Kinder gehört, sondern die Verknüpfungen zwischen den Ebenen.
Das Wissen ist das eine, die Beziehungen sind das andere.

Vielleicht könnte eine Schule ja auch sowas sein wie ein „Mehr-Generationen-Haus“… Vielleicht würde das schon reichen…