Ich kenn mich da ja nicht so aus. Und eigentlich ist es mir ja auch egal oder so.
Aber es hätte schon was, wenn meine Kinder ausgeschlafen in die Schule gehen könnte. UND wenn meine Schüler ausgeschlafen in der ersten Stunde erscheinen würden

Chances are: das wird vielleicht doch nochmal was?
Obwohl ich da nicht so viel Hoffnung habe.
„Warum beginnt denn die Schule hier schon um 07:30 Uhr?“
„Die Schulbusse kommen hier so früh an.“
„Aber wenn ihr hier später anfangen würdet?“
„Geht nicht, da fahren keine Busse mehr.“

Heißt: Der Dienstleister hat das Sagen.
Ich sorge dafür, dass die Kinder an die Schule kommen, die bezahlen dafür (je nach dem, wo du wohnst, MEHR als Erwachsene im regulären Busverkehr für die selbe Strecke zahlen würden) und ICH bestimme eure Anfangszeiten.

Finde ich schwierig. Aber ich bin natürlich keine Geschäftsfrau. Ich bin eher Mutter und Lehrerin und ganz schön oft ganz schön müde.
Und wenn ich erst um 08:20 anfangen müsste, fände ich das schon sehr cool.

Ich bin mir auch nicht wirklich sicher, ob ein späterer Schulbeginn tatsächlich etwas bringen würde. Vor allem, weil ich mich grad selber frage: WAS sollte er denn bringen?

Nicht, dass ich nicht glaube, dass es den Biorhythmus gibt. Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass Schulen einiges an Stress rausnehmen könnten, wenn sie es schafften, die Anfangszeiten zu flexibilisieren. Was, wenn Schüler selber entscheiden könnten, ob sie um halb 8 oder um halb 9 anfangen wollten?

Das wäre doch mal was.
Wenn ich den Gedanken weiterspinne und mal nur an die Kinder denke, hieße das für Lehrende vielleicht, dass sie morgens sowas wie Zeit hätten. Zeit sich abzusprechen, Ideen auszutauschen, gemeinsamen Unterricht weiterzuentwickeln.

Sowas passiert auch jetzt, ich weiß. Und ich kenne Ideen, an den einzelnen Unterrichtseinheiten ein paar Minuten abzuknapsen, um so zu Kooperationszeit zu kommen. Auch das ist denkbar. Aber warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe?

Gerade in der Pubertät sind die Kinder doch tendenziell Spätaufsteher. Meine jedenfalls. Und ganz ehrlich, in der Pubertät meiner Kinder werde ich NICHT zur Frühaufsteherin. Unsere Diskussionen gehen oft bis weit nach Schlafenszeit…

und auch deshalb fände ich flexible Anfangszeiten cool. Sowas wie eine „Boardingtime“. Aber mit klaren Regeln: „Wenn du hier bist, dann komm gut an. Mach Hausis (falls es die in dem Konzept noch gibt), wiederhole mit anderen, hilf anderen, sei ein Teil der Gemeinschaft“

Trauen wir uns sowas zu? Auch als Eltern? Denn für uns heißt es dann auch: Flexibel sein im Arbeitsbeginn oder in dem, was wir unseren Kindern zutrauen. Wenn ich um halb acht aus dem Haus gehe, wird mein Pubertier dann aufstehen und sich auf halb 9 in Richtung Schule bewegt haben? Ich bin mir nicht sicher. Aber vielleicht muss ich „Muttertier“ hier auch mal in Richtung Eigenverantwortung denken… Und zulassen, dass auch meine Kinder erwachsen werden…